DRK-Kita und Familienzentrum „DRK-Haus für Kinder“ in Isselburg-Anholt:
Auf dem Weg zu einer „fairen Kita“: Anholter Kinder (er-)leben Nachhaltigkeit und geben Eltern wichtige Anstöße
Isselburg-Anholt (drk-press). Isselburgs Ortsteil Anholt möchte durch Nachhaltigkeit aufmerksam machen und befindet sich auf dem Weg dorthin. Bestes Beispiel, wie das Thema bereits von jungen Menschen gelebt werden kann, ist die Einrichtung DRK-Kita und Familienzentrum „DRK-Haus für Kinder“. Kita-Leiterin Manuela Grewenig: „Wir haben die Bewerbung zur Auszeichnung faire Kita fertig- und dabei festgestellt: In unserer Einrichtung geht es wirklich nachhaltig zu.“
Die Erzieherinnen Linda Volmering und Isabel Volmering haben bei den Mädchen und Jungen großes Interesse geweckt: „Unser Sozialraum, indem sich die Kindertageseinrichtung befindet, ist ländlich geprägt – rundum mit Wiesen, Feldern, Wäldern und Bauernhöfen. Doch diese Idylle ist getrübt. Denn der Klimawandel hat uns bereits fest im Griff. Viele Bäume aus dem Wald werden gerodet, weil sie vertrocknet sind und zu wenig Wasser bekommen. Alternativ werden die Bäume zur Holzverarbeitung genutzt. So wird der Lebensraum Wald zwangsläufig immer kleiner, und viele Tiere, die wir früher oft zu Gesicht bekommen haben, lassen sich nur noch selten beobachten. Die meisten Eltern wünschen sich für ihre Kinder eine spannende und unbeschwerte Kindheit, in der die Kinder im Wald, im Bach, auf Feldern oder auf der Straße spielen können.“
Am Eingangsbereich der DRK-Kita liegt ein Kräutergarten, der vom Naturschutzbund (Nabu) bewirtschaftet wird. Besonders in den Sommermonaten herrscht hier ein emsiges Treiben von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen. Die Kinder bewirten ihren eigenen Lerngarten, in dem diverse Gemüse- und Obstsorten angeboten werden. Wir gehen regelmäßig mit unseren Kindern auf Exkursionen, zum Beispiel in den Wald oder an den Bach.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein zentraler Punkt der pädagogischen Arbeit. Gemeinsam mit den Kindern und den Eltern setzt die DRK-Kita ein Zeichen dafür. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass sich die Themen gesunde Ernährung, Klimawandel, Nachhaltigkeit und Kinderrechte im pädagogischen Kindergartenalltag widerspiegeln und begleiten.
Die Bildungsarbeit geht durchaus durch den Magen. Vor allem die Gruppe „Wackelzähne“ der Fünf- und Sechsjährigen, die im Sommer eingeschult werden, sind voll im Thema. Sie bauen in ihrem Lerngarten ihr eigenes Obst und Gemüse an. So sammeln die Kinder erste Erfahrungen, was alles notwendig ist, damit das Obst und Gemüse wachsen kann. Abschließend, wenn alles geerntet wurde, überlegen die Kinder gemeinsam, wie alles verarbeitet werden kann.
„Wackelzähne“ befassen sich mit Kinder- und Menschenrechten
Im Moment befassen sich die „Wackelzähne“ mit den Inhalten Kinder- und Menschenrechte. Dazu gehört auch, dass Kinder in anderen Ländern nicht das Privileg haben, in die Schule zu gehen. Linda Volmering: „Wir möchten die Kinder dahingehend sensibilisieren und ihnen vermitteln, dass es viele Kinder und Familien auf der Welt gibt, die hart arbeiten müssen, um zu überleben.“ So ist ein „Nimm-Mit“-Regal aufgestellt worden. Die Kinder haben zu Hause überlegt und geschaut, welche Spielsachen, Kuscheltiere, Bücher und mehr sie nicht mehr benötigen.
Über das landesweite Projekt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) befassen sich die Kinder kontinuierlich mit dem „Daumenkönig“. In dem Buch „Kleiner Daumen – große Wirkung – Klimaschutz im Kindergarten“ begleitet der Daumenkönig die Kinder rund um Klima, -schutz und Nachhaltigkeit. So lernen die Kinder, was sie leisten können, um eine zukunftsfähige Welt zu gestalten. Hinzu kommt, dass neben den Erzieherinnen auch die Eltern aktiv in den Prozess miteinbezogen werden. Denn nur gemeinsam kann die Erde auch für die kommende Generation erhalten bleiben. Isabel Volmering: „Alle unsere Lebensbereiche sind untrennbar miteinander verknüpft. Dazu gehören beispielsweise Klimaschutz und Klimawandel, Konsum, Ernährung, Abfall und Mobilität.“ So würden Kinder ihre Eltern darauf aufmerksam machen, besser morgens zum Kindergarten zu laufen oder mit dem Fahrrad zu fahren. Ein Junge sagte der Mutter, sie möge doch Milch in Flaschen kaufen.
Kita-Leiterin Manuela Grewenig: „In unserem Haus wird der gemeinsamen Erziehung aller Kinder ein hoher Stellenwert beigemessen. Das heißt, es werden Kinder aus verschiedenen Ländern, Kulturen mit unterschiedlichen Hautfarben und familiären Hintergründen sowie unterschiedlichen Bedürfnissen bei uns betreut. So werden die sieben Grundsätze des Roten Kreuzes täglich von uns mit Leben gefüllt.“
Weitere Infos zur DRK-Kita und Familienzentrum "DRK-Haus für Kinder" finden Sie hier.