300 DRK-Ehrenamtliche geehrt: „Ehrenamt ist wie Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält“
DRK-Generalsekretär Christian Reuter beim Roten Kreuz im Kreis Borken
Ahaus/Kreis Borken (drk-press). Das Rote Kreuz im Kreis Borken hat zu einer großen Ehrenamtsfeier beim Softwareunternehmen Tobit in Ahaus geladen, um ehrenamtlich tätige Helferinnen und Helfer für ihr großes Engagement bei der mehrjährigen Covid-Pandemie sowie für Rettungseinsätze bei der Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal zu ehren. Knapp 300 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer kamen der Einladung der Präsidentin des DRK-Kreisverbandes, Silke Sommers, und des Vorstands Dr. Cornelius Rack, der auch durch die Veranstaltung führte, nach.
Silke Sommers zitierte zu Beginn Kinderbuchautor Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!" Und sie bekräftigte damit, dass der DRK-Kreisverband den Einsatz der Freiwilligen außerordentlich schätze. Dies solle auch durch den Abend in Ahaus ausgedrückt werden: „Sie sind es, die immer bereitstehen und helfen.“
Sich selbstlos für den Dienst am Menschen einzusetzen und ihnen in der Not zu helfen, „ist keine Selbstverständlichkeit“, betonte in seiner Dankesrede Christian Reuter, Generalsekretär und Vorsitzender des Vorstands Deutsches Rotes Kreuz e. V., der extra aus Berlin zu dieser Ehrungsveranstaltung ins Münsterland gekommen war. Laut Reuter ist „Ehrenamt wie Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält. Wir brauchen mehr denn je Kitt“, erklärte Reuter.
Landrat: „Wenn man das DRK ruft ist es da.“
Landrat Dr. Kai Zwicker wurde von Dr. Elisabeth Schwenzow, Vorstandsmitglied der Kreisverwaltung, vertreten und lobte in einer Videobotschaft die Arbeit der Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation im Kreis Borken: „Wenn man das DRK ruft, ist es da.“ Das sei beim Hochwassereinsatz und in der Pandemie so gewesen. „Das DRK ist selbstlos unterwegs und hat geholfen. Mein Dank geht an die Helferinnen und Helfer – von ganzem Herzen.“ Auf sie sei immer Verlass, bekräftigte Zwicker.
Vielfältige Rotkreuz-Arbeit seit fast 160 Jahren
Und diese Worte nahm auch Christian Reuter auf: „Wenn der Landrat sagt, dass er sich aufs Rote Kreuz verlassen kann, ist das keine Selbstverständlichkeit.“ Doch das mache die vielfältige Rotkreuz-Arbeit aus, seit schon fast 160 Jahren. Es spräche für den DRK-Kreisverband Borken, dass er das große Engagement der Freiwilligen wertschätze und ihnen danksage für die Einsätze, unter anderem im Ahrtal und in der Coronazeit. Reuter: „Wenn es das Ehrenamt des Roten Kreuzes nicht schon gäbe, müsste es erfunden werden.“
Im Anschluss ehrten der aus Münster stammende DRK-Generalsekretär („Als Westfale habe ich ja ein bisschen ein Heimspiel“) sowie DRK-Präsidentin Silke Sommers und DRK-Vorstand Dr. Cornelius Rack mit Urkunde und Anstecknadel die Helfenden aus allen 15 DRK-Ortsvereinen sowie dem DRK-Stadtverband Bocholt in Gruppen auf der Bühne bei Tobit. Die Einsatzkräfte beim Hochwasser wurden namentlich aufgerufen und ausgezeichnet. „Es ist eine beeindruckende Hilfe geleistet worden“, unterstrich Dr. Cornelius Rack während der Auszeichnungszeremonie.
„Ehrenamt + Engagement = professionelle Hilfe“
Die Kreisrotkreuzleitung Verena Uhlenbrock und Leonard Pliete erinnerte anschließend anschaulich in einer Präsentation an die vielen Einsätze im Ahrtal, als zum Beispiel Patienten aus den von Wassermassen eingeschlossenen Krankenhaus evakuiert werden mussten. Oder an die Aktion „Test zum Fest“ im ersten Corona-Jahr zu Weihnachten. Das Fazit der Kreisrotkreuzleitung: „Ehrenamt + Engagement = professionelle Hilfe.“
Nach dem Büffet und vor der Party wurde es lustig: Comedian, Diplom-Pädagoge und Buchautor Matthias Jung („7 Tage, 7 Köpfe“, „TV Total“, „Heute Show“, „Nightwatch“) begab sich auf die Suche nach vielleicht neuen jungen Ehrenamtlichen. Der Kabarettist aus Mainz sorgte beim „Kulturschock Generation Z – wie sie tickt und uns im Ehrenamt bereichert, wenn wir sie verstehen“ für viele Lacher.