Reise ins Ungewisse mit Bravour gemeistert
18 Auszubildende bestehen Prüfung als examinierte Altenpfleger*innen
Bocholt/Kreis Borken (drk-press). 18 Auszubildende starten neu in den Pflegeberuf. Sie haben ihr Examen in der Tasche. Das Rote Kreuz im Kreis Borken ehrte die 16 neuen Altenpflegerinnen und zwei Altenpfleger in Bocholt. Sie hatten erfolgreich ihre Ausbildung beim Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe des Roten Kreuzes in Bocholt besucht. „Sie tragen unser System und stützen die Altenhilfe wesentlich“, sagte Fachbereichsleiter Rüdiger Szymkowiak: „Danke, dass sie den Beruf gewählt haben – und das beim Roten Kreuz.“
Das vergangene halbe Jahr sei durch die Corona-Pandemie geprägt gewesen. Syzymkowiak: „Von allen Prüflingen ist niemand durchgefallen. Und in Zeiten der Pandemie mussten sie zusätzlich noch einmal eine Schippe drauflegen.“ Das verdiene Respekt und Anerkennung.
Erschwerte Bedingungen wegen Corona
Schulleiterin Bernett Pingel wies auf die erschwerten Bedingungen hin: „Online- und/oder analoger Unterricht, Examen als Simulationsprüfung anstelle von praktischen Prüfungen in den Ausbildungseinrichtungen, Examensfeier mit reduzierter Anzahl teilnehmender Gäste – flexibel zu sein, ist wirklich nicht verkehrt.“ Das Examen bleibe sicherlich „in vielerlei Hinsicht in Erinnerung“. Alle hätten die „ungewöhnliche Situation angenommen und diese Reise ins Ungewisse mit Bravour gemeistert“.
In der Hochphase der Corona-Pandemie sei immer wieder auf die gesellschaftliche Bedeutung der Pflege hingewiesen, erinnerte die Schulleiterin: „Die Pandemie wurde als weiteres Indiz gesehen, dass Pflegekräfte besser bezahlt werden müssen. Der Bundesrat beschloss einen steuerfreien Corona-Bonus von bis zu 1000 Euro für alle Pflegekräfte. Das Land NRW hat diesen Betrag noch einmal um bis zu 500 Euro aufgestockt. Eine Einmalzahlung, aber hebt sie den Wert, der der Pflege zustehen sollte?“, fragte Pingel.
Die Prüflinge hätten laut Schulleiterin mit dem Beruf der Altenpflege einen „anspruchsvollen, aber auch krisensicheren Beruf gewählt angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft ergriffen. Und ich mache mir so gut wie keine Gedanken darüber, dass Sie Ihren künftigen Berufsweg meistern werden. Bewahren Sie sich das Engagement, das Sie auch in der Ausbildung gezeigt haben.“
Neuer Kurs startet am 1. Oktober mit generalistischer Ausbildung
Klassenlehrerin Klaudia Borchard blickte gemeinsam mit dem Kurs humorvoll auf drei anstrengende Jahre zurück. Die Ausbildung erfolgte nach der alten Ausbildungsverordnung. Danach werden zurzeit noch zwei weitere Klassen ausgebildet. Ein neuer Kurs startet am 1. Oktober in die neue, seit dem 1. Januar 2020 geltende generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann. Pingel: „Die Pflege wird einen neuen Anstrich bekommen.“ Kranken- und Altenpflege erhalten die gleichen Inhalte. Ziel ist es, die Ausbildungen zu modernisieren, attraktiver zu machen und so den Berufsbereich der Pflege aufzuwerten.
Die examinierten Pflegefachkräfte:
Madlen Bartodziej, Dana Benning, Sina Bergerfurth, Jennifer Bißlich, Iris Blicker, Julia Bloch, Kim Borgers, Celine Heidrich, Luca-Julie Hübner, Anna Kampshoff, Olga Kosljak, Lena Langenberg, Sarah-Christin Levers, Vanessa Lütfrink, Maximilian Pohle, Ermal Tartari, Lena Wehmeyer, Susanne Wollny.
Hintergrund generalistische Pflegeausbildung
Das Pflegeberufegesetz löste im Januar 2020 das zuvor geltende Altenpflege- und das Krankenpflegegesetz ab. Es geht mit einer Neugestaltung der bisherigen Pflegeausbildung einher. Ziel ist es, die Ausbildungen zu modernisieren, attraktiver zu machen und so den Berufsbereich der Pflege aufzuwerten. Die neue, seit 2020 geltende generalistische Pflegeausbildung ist eine dreijährige Fachkraftausbildung mit Unterricht an Pflegeschulen und praktischer Ausbildung bei einer Ausbildungseinrichtung und weiteren Einrichtungen aus den unterschiedlichen Pflegebereichen. Damit hat sich auch die Berufsbezeichnung geändert: Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger – diese drei Ausbildungsberufe haben mit der Gesetzesänderung ausgedient: Der universelle Pflegeberuf führt die Bezeichnung Pflegefachfrau und Pflegefachmann.