DRK-Kita „Burg Funkelstein“ in Ottenstein als Faire Kita rezertifiziert
Fair-Trade-Gedanke endet nicht bei Schokolade und Tee: „Hier wird faires Handeln gelebt“
Fair einkaufen, frühstücken, Fußbälle basteln und schließlich handeln – diese Fair-Trade-Grundsätze werden schon seit gut drei Jahren in der DRK-Kita „Burg Funkelstein“ verinnerlicht. Das wurde jetzt in besonderer Weise anerkannt: Die Kindertageseinrichtung an der Solmsstraße 10 erhielt die Verlängerung als anerkannte „Faire Kita“, die sogenannte Rezertifizierung. Gleichzeitig teilte die Kita im DRK-Pressedienst mit, dass zum neuen Kindergartenjahr am 1. August eine dritte Gruppe eingerichtet wird.
Die Urkunde wurde von Britta Siepmann aus Gronau beim Tag der offenen Tür überreicht vom Verein Trans-Fair Deutschland und Fairtrade-Projektleiterin im Nordkreis. Sie vertritt die Projektstelle „Faire Kita NRW“ in Dortmund. Die Urkunde wird jeweils für drei Jahre vergeben – und nicht einfach so. Die Kitas müssen sie sich erst verdienen.
Das ist in der „Burg Funkelstein“ kein Thema, schon seit der Eröffnung: „Unser Angebot geht weit über fair gehandelte Schokolade, Tee und Kaffee hinaus“, bekräftigte Verbundleiterin Gisela Kühlkamp beim „Tag der offenen Tür“. Das sei einfacher geworden, weil das Angebot in den Einkaufsläden diesbezüglich wesentlich größer geworden sei. Und Britta Siepmann, die auch vor drei Jahren die Zertifizierung vorgenommen hatte, lobte das „faire Handeln“ der Ottensteiner. Das Projektteam habe die Kinder gut einbezogen: „Die Kita ist sehr breit aufgestellt, was Fair Trade anbelangt.“ Der Nordkreis sei Schwerpunkt für Faires Handeln in Nordrhein-Westfalen sei. Sieben Kitas seien allein in Gronau zertifiziert.
Der Grundgedanke werde von Beginn an in „Burg Funkelstein“ gelebt – sich für „fair hergestellte Produkte, vernünftige Bezahlung und gegen Kinderarbeit einzusetzen“. Britta Siepmann: „Wir können Äpfel hier aus der Region essen; die müssen nicht von weither transportiert werden.“ Und beim fairen Handeln setzten zugleich Bemühungen für eine saubere Umwelt und ein gutes Klima ein.
„Faire Kita“ heißt, dass mehr fair gehandelte Produkte verwendet werden, auch Lebensmittel, die nicht durch Kinderarbeit erzeugt werden und bei denen die Bauern aus Dritte-Welt-Staaten angemessenes Geld für die Erzeugung erhalten. „Angemessen“ müssten Bezahlung und Arbeitsbedingungen sein.
Edith Göring und Anna-Maria Gerwing nahmen von Britta Siepmann die Urkunde für die weitere Zertifizierung entgegen, und Mädchen und Jungen sangen und zeigten den Eltern Fair-Trade-Artikel. Die Kita ist auch Mitglied in der Steuerungsgruppe Fairtrade Ahaus, mit weiteren 13 Vertretern verschiedener Einrichtungen und Vereinen. Fairtrade Ahaus bietet demnach selbst eine „Faire Pättkesfahrt“ quer durch die Ahauser Gastronomie an. Gisela Kühlkamp: „Bei uns lernen schon die Kleinsten, mit den Ressourcen dieser Welt verantwortungsvoll umzugehen.“ Sie betonte jedoch auch, dass der Kindergarten auch andere Themenschwerpunkte in der täglichen Betreuung habe: „Faire Arbeit ist nur ein Teil unserer pädagogischen Bildungsarbeit.“