DRK-Heringsessen am Aschermittwoch
„Ehrenamtliche sind Stützen eines starken Sozialstaates und müssen mehr wertgeschätzt sowie gefördert werden.“
Borken/Kreis Borken (drk-press). Mehr als jeder Zweite engagiert sich im Kreis Borken im Ehrenamt. Das Engagement stärke die Gesellschaft, leiste einen großen Beitrag zur Integration und mache die Region lebenswert: Anne König, Bundestagsabgeordnete, lobte als Referentin beim Heringsessen des Roten Kreuzes im Kreis Borken freiwillig Tätige: „Wir können stolz auf unsere Ehrenamtlichen sein“, sagte die Borkenerin vor rund 100 Gästen im Rotkreuz-Zentrum.
Nach zweijähriger Zwangspause wegen der Corona-Pandemie waren wieder viele Amtsträger zum Gedankenaustausch gekommen, neben anderen auch Landrat Dr. Kai Zwicker, der Landtagsabgeordnete Willi Korth sowie DRK-Ehrenpräsident Raimund Pingel. Anschließend wurde am Aschermittwoch leckerer Hering gereicht.
DRK steht für „Schutz und Hoffnung in Zeiten der Not“
Auf zahlreiche Krisen hatte zuvor bei der Begrüßung die Präsidentin des DRK-Kreisverbandes Borken, Silke Sommers, geblickt. Der Krieg in der Ukraine, das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien – „immer steht das rote Kreuz auf weißem Grund für Schutz und Hoffnung in Zeiten der Not“, sagte Sommers. Und dies bereits seit 160 Jahren. Auch hier spielten die Ehrenamtlichen eine wesentliche Rolle für das Gesundheits- und Sozialwesen: „Mit seinen vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden leistet das DRK Notfallhilfe und Katastrophenschutz.“
Deshalb seien diese Männer und Frauen von „besonderer Bedeutung für die Lebendigkeit ländlicher Räume“, unterstrich Anne König in ihrem Beitrag mit dem Thema: „Starke Wirtschaft – starker Sozialstaat: In schwierigen Zeiten braucht es einen klaren Kurs“. Auch ein sozialer Staat, so König, lebe nicht von Euro und Cent, die zwischen Menschen umgeschichtet werden, „sondern vor allem vom menschlichen Miteinander“.
Mehr Wertschätzung und Förderung
Die Rolle der Ehrenamtlichen müsse „mehr wertgeschätzt und gefördert werden. Das Engagement muss von der Politik noch viel mehr Rückendeckung erfahren als bisher“. So sollte die Bürokratiebelastung für Ehrenämter verringert werden.
Die CDU-Abgeordnete, seit 2021 im Deutschen Bundestag vertreten, orientiere sich an den Zielen eines starken Sozialstaates und seiner Stabilität. Der Staat unterstütze nicht nur mit Sozialhilfe, sondern auch mit Leistungen wie Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenhilfe, für die die Menschen Beiträge leisteten. Er helfe mit Erziehungs-, Kinder-, Wohngeld, Ausbildungsförderungen und Hilfen für Behinderte – all das sei zum Beispiel für US-Amerikaner „oft unverständlich“.
Menschen würden aus ihrer Bedürftigkeit geholt und unterstützt werden, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. „Daran gilt es festzuhalten“, sagte die Borkenerin. Es dürfe jedoch nie der Zusammenhang zwischen einem starken Sozialstaat und einer starken Wirtschaft vergessen werden: „Wer verteilen will, muss auch erwirtschaften.“ Ein wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort mit hohem Steueraufkommen sei in einer „globalisierten Welt kein Selbstläufer“, bekräftigte die Politikerin im Rotkreuz-Zentrum.
„Einmaliger Dreiklang“
„Unser Land“, schloss Anne König, „ist ein so starkes Land, weil es bei uns einen einmaligen Dreiklang aus starkem Sozialstaat, starker Wirtschaft und starkem Ehrenamt gibt“. Alle beim DRK „leisten mit ihrem Engagement hierzu einen ganz wichtigen Beitrag“.
„Blick nach vorne richten“
Nach der Coronapandemie geltes es, den Blick nach vorn zu richten, forderte DRK-Vorstand Dr. Cornelius Rack in seinem Schlusswort. Das Schlüsselkonzept heiße: Resilienz. Sie mit Widerstandsfähigkeit zu übersetzen, sei zu ungenau. Sie stehe mehr für „die Fähigkeit, zurückfedern zu können und anschließend in den Normalzustand zurückzufinden“, erklärte Rack.
Das Rote Kreuz leiste einen großen Beitrag für die Resilienz unserer Gesellschaft: „Ganz gleich, ob in der Coronakrise, beim Ahrtal-Hochwasser oder bei der Bewältigung der sogenannten Flüchtlingskrise – das Deutsche Rote Kreuz war im Einsatz.“ Mit seinen „flexiblen Strukturen“, unterstrich Rack, „konnte ein passgenauer Beitrag geleistet werden, um beim Zurückfedern in den Normalzustand zu unterstützen“. Genau das bedeute Resilienz.
Ehrenamt ist eine „tragende Säule der Resilienz in unserer Gesellschaft und hier im Kreis Borken“
Das Ehrenamt und besonders das des Roten Kreuzes sei eine „tragende Säule der Resilienz in unserer Gesellschaft und hier im Kreis Borken“. Die Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes im Kreis Borken helfen laut Rack „tagtäglich, auf ,Stürme‘ besser vorbereitet zu sein. Sie geben uns Sicherheit – und das ist ein gutes Gefühl“.